»Unerhörtes Mittelalter – vormoderne Erzählungen (und warum man sie unbedingt kennen sollte)« – Katharina Philipowski & Franziska Wenzel

Mit den bisher erschienenen fünf Bänden der Deutschen Versnovellistik des 13.–15. Jahrhunderts (kurz: DVN) liegt endlich eine allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition von 175 Versnovellen (kurzen mittelhochdeutschen Erzählungen) vor, die zum größten Teil bisher sogar innerhalb der Germanistischen Mediävistik unbekannt waren. Ein von Prof. Dr. Franziska Wenzel (Universität Frankfurt a. M.) und Prof. Dr. Katharina Philipowski (Universität Potsdam) seit Herbst 2023 durchgeführtes DFG-Projekt setzt es sich zum Ziel, 60 davon für ein studentisches und nicht-akademisches Publikum ins Neuhochdeutsche zu übersetzen und durch einen motiv- und kulturgeschichtlichen sowie literatur- und gattungsgeschichtlichen Kommentar ausführlich und eingehend zu erschließen.

Damit soll der Transfer dessen, was die DVN-Edition in hoher philologischer Qualität bereitstellt, in den akademischen Unterricht und für die Rezeption jenseits der Altgermanistik ermöglicht werden. Um diese gewaltige Herausforderung angemessen bewältigen zu können, haben wir erfahrene und ausgewiesene Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Germanistischen Mediävistik dazu eingeladen, jeweils eine der Erzählungen zu übersetzen und zu kommentieren.

            Ein weiterer Arbeitsschritt, der dazu verhelfen soll, die Ergebnisse des Projekts noch stärker den neuen Rezeptionsgewohnheiten (insbesondere jüngerer Menschen) anzupassen und darüber hinaus eine breitere Öffentlichkeit für die bearbeiteten Erzählungen zu erschließen, ist mit der Erstellung von zwölf Podcasts vorgesehen, die ebenso informativ wie unterhaltsam sein sollen. Eine Einführungsfolge erschließt Ziel, Anliegen und Aufbau des Podcastprojekts. Die einzelnen Folgen sind dann jeweils einer einzelnen Versnovelle gewidmet und setzen sich jeweils aus zwei Elementen zusammen. Eine 10-15minütige Zusammenfassung vermittelt den Inhalt der jeweilige Versnovelle. Daran schließt sich ein Interview mit der Bearbeiterin, bzw. dem Bearbeiter des Textes an, der sich der Versnovelle im Rahmen des Übersetzungs- und Kommentierungsprojektes angenommen hat. Thema des Interviews sind z. B. Besonderheiten hinsichtlich der verwendeten Erzählmotive (konventionelle oder unkonventionelle Geschlechterrollen, listig eingefädelter Ehebruch, Marienwunder, Identitätsverlust bis hin zur Freude am Bösen) und der Figuren- und Konfliktkonstellationen sowie Erzählstrukturen (Steigerung, Wiederholung, Verkehrung, unzuverlässiges Erzählen etc.). Für einzelne Versnovellen ist darüber hinaus aber auch zu diskutieren, aus welcher (kritischen) Haltung heraus eine Auseinandersetzung mit ihnen erfolgen sollte: Wie und wozu muten wir uns als Forschenden und unseren Studierenden (mutmaßlich) misogyne, obszöne und brutale Erzählungen zu? Welchen Gewinn können wir aus einer Auseinandersetzung mit ihnen ziehen? Wie weit kann und sollte unser Entgegenkommen ihnen gegenüber und eine historische Kontextualisierung reichen?          Angesprochen werden sollen so vor allem zwei Zielgruppen: Studierende können sich anhand der Podcasts mit den jeweiligen Erzählungen (auch für den akademischen Unterricht) vertraut machen und erhalten die wesentlichen Informationen, die eine (literatur-)geschichtliche, gattungstypologische und kulturhistorische Einordnung des jeweiligen Textes ermöglichen. Aber auch ein außerakademisches Publikum kann über die Podcasts niedrigschwellig und unterhaltsam Zugang zu Formen des mittelalterlichen Erzählens erhalten.

 

Die Podcasts sind verfügbar

auf Spotify: https://open.spotify.com/show/2EqZKzKjiXnwUALceosD66?si=92bb84d07d50480d

Podcaster.de: https://www.podcast.de/podcast/3582518/unerhoertes-mittelalter-vormoderne-erzaehlungen-und-warum-man-sie-unbedingt-kennen-sollte

Instagram: https://www.instagram.com/unerhoertes_mittelalter/

sowie hier:

https://www.uni-potsdam.de/de/mediaevistik/professur/prof-dr-katharina-philipowski/projekte/podcast-unerhoertes-mittelalter 

und hier:

https://www.uni-frankfurt.de/97297114/Forschung

https://www.uni-frankfurt.de/97296690/FB_10___ÄDL___Aktuelles

 

Wir wünschen gute Unterhaltung und freuen uns sehr über Rückmeldungen unter:

unerhoertes.mittelalter@gmail.com

Übersicht Podcasts

 

Nr.

Titel

Interview mit:

0

PILOTFOLGE

Franziska Wenzel & Katharina Philipowski

1

Ruprecht von Würzburg: Die Treueprobe

Franziska Wenzel & Katharina Philipowski

2

Die Jüdin und der Priester

Cornelia Herberichs/Hans-Jochen Schiewer

3

Siegfried der Dorfer: Frauentrost

Nina Nowakowski

4

Rüdiger von Munre: Studentenabenteuer B

Judith Klinger

5

Der Rosendorn

Harald Haferland/Judith Klinger

6

Tor Hunor

Elke Koch

7

Sibote: Frauenerziehung

Judith Klinger, Andrea Sieber

8

Der Striegel

Kathrin Bleuler

9

Der Wirt

Stephan Müller/Astrid Lembke

10

Die Rittertreue

Christian Schneider

11

Der Ritter und der Teufel

Andreas Hammer

12

Mönch Felix

Mareike von Müller

 

 

DFG-Projekt »Novellistik des 13.–15. Jahrhunderts. Textauswahl, Übersetzung und Kommentar« (Katharina Philipowski & Franziska Wenzel)

Die Forschung zur Versnovellistik ist mit der rezenten sechsbändigen Ausgabe »Die Deutsche Versnovellistik des 13.–15. Jahrhunderts« (erschienen seit 2020) in eine neue, noch weithin offene vielversprechende Phase getreten. Für einen möglichst breiten, auch studentischen Kreis von Nutzerinnen und Nutzern möchten wir der nunmehr verfügbaren Materialfülle eine Übersetzung von insgesamt 60 ausgewählten Texten mit jeweils einem Kommentar zur Seite stellen, die im Schwabe Verlag erscheinen werden. Für die Übersetzung und Kommentierung haben wir Kolleginnen und Kollegen aus der Germanistischen Mediävistik gewonnen, die sich durch ihre Forschungsschwerpunkte für die Übernahme (meist) jeweils eines Textes besonders empfehlen.

            Das Projekt sieht sich dem Ziel verpflichtet, Versnovellen für ein studentisches und außerakademisches Publikum zugänglicher zu machen. Zum einen laden wir deshalb die jeweiligen Bearbeiterinnen und Bearbeiter der Versnovellen dazu ein, die Editionstexte gegenüber der handschriftennahen Edition in den DVN behutsam anzugleichen, um so die Lesbarkeit für Studierende zu erhöhen. Wir machen in dieser Hinsicht allerdings keine verbindlichen Vorgaben, weil die Frage von Eingriffen in Editionstexte grundsätzliche philologische Positionen berührt. Das zweite Ziel ist die Übersetzung. Übersetzungen dienen im akademischen Unterricht als Vergleichsfolie für eigene Übersetzungen. Die im Rahmen des Projektes angefertigten Übersetzungen sollen die Übersetzungstätigkeit im akademischen Unterricht nicht erübrigen, sondern Anregungen für den Austausch über Übersetzungsmöglichkeiten ebenso liefern wie über die Deutungen, die jeder Übersetzung immer schon zugrunde liegen. Deswegen macht das Projekt bewusst ein breites Spektrum an Übersetzungsmöglichkeiten sichtbar: Neben der zeilengenauen auch die Prosaübersetzung und die Reimübersetzung. Übersetzungen sind aber auch der einzige Zugang für jene, die entweder jenseits der Altgermanistik oder außerhalb des akademischen Umfelds Interesse an den Versnovellen haben. Aufgrund ihrer thematischen und motivischen Breite, die ein ganzes Spektrum von Ehelehren, Marienmirakeln, Teufelserzählungen, geistlichen Exempeln und Schwänken umfassen, ist es besonders erwartbar, dass die Versnovellen auf das rege Interesse benachbarter Fächer, etwa anderssprachiger Philologien, der Religionsgeschichte, Kulturwissenschaft, Geschlechterforschung oder Kunstgeschichte stoßen. Eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche scheint hier in besonderer Weise geboten und sinnvoll.

            Der Kommentar soll gattungs- und motivgeschichtliches sowie (kultur)historisches Hintergrundwissen bereitstellen, über das Studierende in aller Regel noch nicht verfügen. Er soll so den Zugang zum Text und die Arbeit an der eigenen Interpretation des Primärtextes erleichtern. Da die Überlieferung und sprachgeschichtliche Besonderheiten von der vorliegenden DVN-Edition ebenso umfassend aufgearbeitet sind wie die mutmaßliche Entstehung des Textes und die zu jeder Versnovelle vorliegende Forschung, können sich die Kommentare, die im Rahmen des Projektes entstehen sollen, auf das konzentrieren, was zu leisten die Edition keine Möglichkeit hatte: Die ausführliche und eingehende literar- und kulturhistorische sowie diskurs-, gattungs- und motivgeschichtliche Erschließung der jeweiligen Texte, wobei die Schwerpunktsetzung für die Kommentararbeit jeweils der einzelne Text mit seiner Spezifik u.a. als Marienmirakel, Ehebruchsschwank oder Exempelerzählung vorgibt. Eine Veröffentlichung ist für Winter 2026 geplant.

 

 

Textauswahl und Bearbeiterinnen/Bearbeiter

Nr.

Bd.

Leit-Hs

DVN-Nr.

Titel

BearbeiterInnen

1

Bd. 1/1

W

1

Der betrogene Blinde I

Franz-Josef Holznagel

2

 

 

7

Der milde König

Franz-Josef Holznagel

3

 

 

10

Der kahle Ritter

Franz-Josef Holznagel

4

 

 

12

Der Liebhaber im Bade

Franz-Josef Holznagel

5

 

 

16

Vom Geiz

Franz-Josef Holznagel

6

 

M10

19

Unser Frauen Ritter

Beatrice Trinca

7

 

 

20

Die zwei Beichten A

Jan Mohr

8

 

H/K

21

Thomas von Kandelberg

Nina Nowakowski

9

 

 

23

Siegfried der Dorfer: Frauentrost

Nina Nowakowski

10

 

 

25

Der Freudenleere: Der Wiener Meerfahrt

Norbert Kössinger

11

 

 

26

Das Frauenturnier

Martin Baisch

12

 

 

28

Mönch Felix I

Caroline Emmelius

 

 

 

29

Der Herrgottschnitzer

Carlotta Posth

13

 

 

30

Frauenlist

Claudia Lauer

14

 

 

31

Des Hundes Not

Hans-Jürgen Scheuer

 

 

 

32

Der Reiher

 

15

Bd. 1/2

H/K

39

Adam und Eva

Michael Waltenberger

16

 

 

40

Der Bergmann

Christina Lechtermann

17

 

 

42

Der König im Bad

 

18

 

 

45

Sibote: Frauenerziehung

Elisabeth Schmid

19

 

 

48

Bestraftes Misstrauen

Dorothea Klein

20

 

 

50

Das Almosen

Gesine Mierke

21

 

 

51

Rittertreue (Der dankbare Wiedergänger)

Christian Schneider

22

 

 

52

Volrat: Die alte Mutter

Florian Kragl

23

Bd. 2

S

60

Das Kerbelkraut

Andrea Sieber

24

 

B

67

Alexander und Anteloie

Justin Vollmann

25

 

K2

70

Rüdeger von Munre: Studentenabenteuer B

Judith Klinger

26

 

e

74

Der Wirt

Stephan Müller/Astrid Lembke

27

 

p

77

Schampiflor

Margit Dahm

28

 

f

78

Die zwei Maler

Henrike Manuwald

29

Bd. 3

w

81

Hermann Fressant: Der HellerwertWitz

Maximilian Benz

 

 

 

86

Die Wette

Klaus Kipf

30

 

 

90

Tor Hunor

Elke Koch

31

 

 

93

Der schwangere Müller

Sandra Linden

32

 

 

94

Ruschart: Der Minne Klaffer

Silvan Wagner

33

 

 

95

Der Striegel

Kathrin Bleuler

34

 

 

97

Der Württemberger

Susanne Reichlin

35

 

g1

98

Ruprecht von Würzburg: Die Treueprobe

Katharina Philipowski/Franziska Wenzel

36

 

b5

99

Liebeswerbung

Harald Haferland

37

 

 

100

Schondach: Die Königin von Frankreich

Julia Zimmermann/Holger Runow

38

 

 

101

Die Nachtigall A

Jutta Eming

39

 

 

102

Von eime trunken buoben

Manuel Braun/Matthias Kirchhoff

40

 

f1

103

Hans Ehrenbloß: Der hohle Baum B

Julia Frick

41

 

D6

105

Der blinde Hausfreund

Heike Sahm

42

 

d6

110

Der Herr mit den vier Frauen

Manuel Braun

43

 

m

112

Der Schüler zu Paris C

Björn Reich

44

 

h10

116

Augustijn: Der Herzog von Braunschweig

Horst Brunner

45

 

Druck: 1

123

Ritter Gottfried

Sandra Linden

46

 

Druck: Ste

124

Bruder Rausch

Tobias Bulang/Natalie Mlynarski-Jung

47

Bd. 4

1

133

Minnedurst

Christoph Fasbender

48

 

 

134

Heinz der Kellner: Konni

Sabine Griese

49

 

 

145

Der arme Konrad: Frau Metze

Sarina Tschachtli

50

 

 

148

Der unentwegte Liebhaber

Ludger Lieb/Mirna Kjorveziroska

51

 

 

150

Ehrenfreund: Der Ritter und Maria

Christoph Schanze

52

 

 

152

Der Ritter und der Teufel

Andreas Hammer

53

 

 

153

Die Bauernhochzeit

Horst Brunner

54

 

k

157

Der arme Ritter

Elke Koch

55

 

 

160

Heinrich von Pforzen: Der Pfaffe in der Reuse

Mareike von Müller

56

 

 

163

Die Jüdin und der Priester

Cornelia Herberichs/Hans-Jochen Schiewer

57

 

 

165

Der Pfaffe mit der Schnur A

Christine Putzo

58

 

 

172

Der Teufel und der Maler

Nathanael Busch

59

 

 

173

Die treue Magd

Dorothea Klein

60

 

M17

175

Der Rosendorn

Harald Haferland

 

 

Hybridedition „Hans Rosenplüt: Weingrüße und Weinsegen“

Mit den (mit großer Wahrscheinlichkeit) auf Hans Rosenplüt zurückgehenden Weingrüßen ist die erste durch Brevitas ideell geförderte Hybridedition einer kleinepischen Textgattung erschienen. Die Druckedition ist über QR-Codes mit den Seiten der digitalen Edition auf www.wiki.brevitas.org verknüpft und bietet damit auch alle Vorteile einer laufend aktualisier- und erweiterbaren Datensammlung. Die Hybridedition stellt das erste von Brevitas ideell und operational geförderte Editionsprojekt dar.

Lehrpreis „Das Buch der natürlichen Weisheit“

Das von Sylvia Jurchen (TU Chemnitz) und Silvan Wagner (Uni Bayreuth) im Sommersemester 2022 veranstaltete Tandemseminar zu Ulrichs von Pottenstein „Buch der natürlichen Weisheit“ wurde am 15.12.2022 mit dem Lehrpreis der TU Chemnitz in der Kategorie „Innovative Lehre“ ausgezeichnet. Das didaktische Lehrkonzept der universitätsübergreifenden Veranstaltung fußt darauf, dass die Studierenden Transkriptionen, Kommentare und bibliographische Angaben zu der bislang unedierten Fabelsammlung direkt in www.wiki.brevitas.org einpflegen.

Anthologie „Man sol mich hubschen luten lesen

Die Anthologie „Man sol mich hubschen luten lesen. Die mittelalterliche Kunst der abstrusen Belehrung“ ist veröffentlicht (Königshausen & Neumann). Unter der Herausgeberschaft von Sylvia Jurchen und Silvan Wagner und mit Förderung des Lehrstuhls für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der TU Chemnitz sind darin 13 Übertragungen vormoderner, kleinepischer Texte erschienen, die von Mitgliedern der Gesellschaft Brevitas verfasst worden sind. Kleine autobiographische Schlaglichter geben Einblick in die persönliche Beziehung zwischen AutorIn und Text; Kalligrafien von Johann Meierhofer präsentieren jeweils eine zentrale Sentenz oder Moral in Originalsprache. Die Anthologie ist auf ein breites Publikum hin und damit als Beitrag zur third mission konzipiert.

Graduiertenkolleg „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“


Maren Jäger

Das Graduiertenkolleg „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“ (HU Berlin) schreibt 13 Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden aus
(Wiss. Mitarbeiter (m/w/d) mit 65 v. H. d. regelm. Arbeitszeit – E 13 TV-L HU; Drittmittelfinanzierung befristet ab 01.04.2020 für 3 Jahre).
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduierten-kolleg 2190 beschäftigt sich mit der literatur- und wissenshistorischen Dimension kleiner Prosaformen von der Antike bis zur Gegenwart und konzentriert sich auf deren Funktion in unterschiedlichen Praxisfeldern: Literatur, Wissenschaft und Populärkultur. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere die Wechselverhältnisse zwischen ästhetischen, epistemischen und praxeologischen Aspekten kleiner Formen.
Die Bewerbungsfrist endet am 11.10.2019.

CfA Borders Leeds 2020


Silvan Wagner

In 2020, the International Medieval Congress in Leeds will take place with the special thematic strand „borders“ (cf. https://www.imc.leeds.ac.uk/imc2020/). The German Society Brevitas – Gesellschaft zur Erforschung vormoderner Kleinepik wants to sponsor two or three sessions regarding borders in pre-modern short epics (cf. the attached call of abstracts).
Besides contributions concerning German literature, we also want to encourage talks on pre-modern European short epics (e.g. English, French, Italian etc.). If you are interested in taking part, please do not hesitate to send a short abstract to Silvan.Wagner@uni-bayreuth.de, preferably before 30.08.2019.

Märenprojekt

Patrizia Barton

Auf mehr als 181.000 überlieferten Versen in über 140 Handschriften basiert die neue kritische Gesamtausgabe der deutschsprachigen mittelalterlichen Versnovellistik, die sich derzeit im redaktionellen Abschluss bzw. in der Drucklegung befindet. Sie geht hervor aus dem DFG-Langzeitprojekt ›Edition und Kommentierung der deutschen Versnovellistik des 13. und 14. Jahrhunderts‹, auch bekannt als das ›Märenprojekt‹, das unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Ridder (Tübingen), Prof. Dr. Paul Sappler (Tübingen, † April 2010) und Prof. Dr. Hans-Joachim Ziegeler (Köln) in den Jahren von 2009 bis 2018 in zwei Arbeitsgruppen an den Universitäten in Köln und Tübingen angesiedelt war. Insgesamt wurden 174 Einzeltexte ediert, darunter alle 113 von Heinrich Niewöhner für sein ›Neues Gesamtabenteuer‹ vorgesehenen plus 61 weitere Texte aus dem engeren Überlieferungsumfeld. Mit dem Erscheinen der Ausgabe wird die letzte größere editorische Lücke auf dem Feld der deutschsprachigen (weltlichen) Versnovellistik geschlossen, so dass alle Mären nach heutigem editorischem Standard dem Fach- und Laienpublikum zur Verfügung stehen.
Die Ausgabe erscheint in sechs Hauptbänden: Band I: Einleitung und Handschriftenbeschreibungen; Band II–V: Textbände und Band VI: Englische Übersetzung aller Einzeltexte von Dr. Sebastian Coxon (London). Geplant ist zudem eine elektronische Edition, über die neben den Transkriptionen aller (Apparat-)Zeugen auch die Faksimiles zu den Texten einsichtig gemacht werden.


Heinrich Kaufringer Bibliographie

Marco Heiles

Ich führe eine Forschungsbibliographie zu Heinrich Kaufringer und dessen Werken im Mittelalter-Blog: https://mittelalter.hypotheses.org/9836.
Die Bibliographie versucht sämtliche Forschungsliteratur von den Anfängen (1809) bis heute zu erfassen und wird mindestens einmal jährlich aktualisiert. Die aktuelle Fassung enthält auch die 2018 erschienen Publikationen zu Kaufringers Texten. Hinweise auf fehlende oder neue Titel nehme ich sehr gerne entgegen.

Marco Heiles, Heinrich Kaufringer Bibliographie 1809–2018, in:
Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte,
https://mittelalter.hypotheses.org/9836, Stand: 07.05.2019.